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Bedrohte Lebensspender: Unsere Böden

Böden sind keine erneuerbaren Ressourcen.


Böden sind lebensnotwendig: Als Wasserfilter, Wasserspender, Regenregulatoren und Lebensmittel-Produktionsstätten.


Flächenverbrauch muss daher begrenzt werden.

Überblick Bodenfunktionen

Böden sind gekennzeichnet durch vielfältige Funktionen und erbringen unterschiedliche Dienstleistungen für Mensch und Umwelt – einfach aufklappen und mehr erfahren!

Natürliche Funktionen

Lebensgrundlage und Lebensraum
Teil des Naturhaushalts
Abbau-, Ausgleichs-, Aufbaumedium

Nutzungsfunktionen

Rohstofflagerstätte
Siedlung und Erholung
Land- und Forstwirtschaft
Sonstige wirtschaftliche/öffentliche Nutzung

Archivfunktionen

Archiv der Naturgeschichte
Archiv der Kulturgeschichte

Böden sind Lebensspender und Multitalente. Foto: Fotolia

Was Böden können …

Böden sind wahre Multitalente, sie haben vielfältige Funktionen und erbringen unterschiedliche Dienstleistungen für Mensch und Umwelt. Böden sind somit weit mehr als nur eine zweidimensionale (Ober)Fläche auf unserem Planeten.
In ökologischer Hinsicht übernehmen Böden wichtige Funktionen zur Regulation des Naturhaushaltes. Sie filtern und speichern Wasser, nehmen CO2 aus der Atmosphäre auf, absorbieren Wärme und sind Standorte für tierische und pflanzliche Lebensgemeinschaften. Böden haben eine ausgleichende Wirkung indem sie Schadstoffe aufnehmen und diese in Zusammenarbeit mit Mikroorganismen umwandeln, zwischenspeichern und teilweise abbauen.

Böden als Dienstleister

Böden stellen auch dem Menschen unterschiedliche Dienstleistungen kostenlos zur Verfügung. Sie sind die Grundlage zur Produktion von Nahrungsmitteln und Biomasse in der Land- und Forstwirtschaft, sie tragen wesentlich zur Grundwasserbildung bei und haben so einen großen Anteil an unserer Trinkwasserversorgung. Bei extremen Niederschlägen bieten Böden Schutzfunktionen, indem sie Wasser aufnehmen und so Fließgeschwindigkeit und Wasserstand reduzieren. Als Lagerstätten für Rohstoffe sind Böden auch ein wichtiger Ausgangspunkt von wirtschaftlichen Kreisläufen. Daneben stellen sie Lebens- und Erholungsraum durch Parkanlagen und Wälder bereit und sind Standorte und Träger unserer Infrastrukturen und Gebäude. In ihren Funktionen besitzen Böden auch eine zeitliche Dimension, denn sie sind Archive der Natur- und unserer Kulturgeschichte. Sie beherbergen archäologische Funde, geben Auskunft über die Landnutzung vergangener Zeiten und können Wissenschaftlern heute wichtige Erkenntnisse zur Entwicklung unseres Klimas liefern.

Böden sind Grundlage zur Produktion von Grundnahrungsmitteln wie Weizen. Foto: Fotolia
Je dunkler die Farbe, desto mehr Flächenanteile sind versiegelt: Nordrhein-Westfalen weist als dicht besiedeltes Land eine hohen Versiegelungsgrad in den Gemeinden auf. Quelle: IÖR Dresden

Überlagernde und konkurrierende Funktionen

Die hier beschriebenen Bodenfunktionen überlagern sich teilweise. Auf einer extensiv bewirtschafteten landwirtschaftlichen Fläche kann der Boden sowohl zur Produktion von Nahrungsmitteln verwendet werden und dabei auch Wasser aufnehmen, dieses filtern und somit zur Grundwasserneubildung beitragen.
Neben sich überlagernden gibt es auch miteinander konkurrierende Bodenfunktionen. Die ökonomisch motivierte Nutzung des Bodens als Bauland hat sich in der Vergangenheit am häufigsten durchgesetzt. Die immer noch zunehmende Nutzung freier Flächen für Wohnen, Gewerbe, Industrie oder Verkehr und die damit verbundene Versiegelung führt zu einer unumkehrbaren Zerstörung wertvoller Böden. Dabei könnten vielerorts bereits zuvor genutzte brachliegende Flächen einer Wiedernutzung zugeführt werden.

Hier gibt es weitere Informationen

Links
Bodenschutz beim Bauen

Best practice
Entsiegelungsprojekt „Natur in graue Zonen“